Krankenwagen für die Stadt Derhachi (Region Kharkiw)
Neben Medikamenten und medizinischer Ausrüstung ist es zur Versorgung der vielen Verletzten ebenfalls elementar, dass sie überhaupt in die rettenden Krankenhäuser oder medizinischen Versorgungsstellen gelangen und auf dem Weg dorthin möglichst schon behandelt werden können. Vor diesem Hintergrund haben wir uns in einem weiteren Hilfsprojekt zum Ziel gesetzt einen guten gebrauchten Krankenwagen zu beschaffen, denn auch diese sind in der Ukraine Mangelware. Unterstützt wurden wir dabei vom Verein OBOZ- Humanitäre Hilfe für die Ukraine e.V.. Für die Finanzierung sorgten einmal mehr viele KfW-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (siehe auch Hilfsaktion 26. März „Hilfsgüter zur medizinischen Erstversorgung“). Diese haben im Rahmen eines entsprechenden Spendenaufrufs Mitte Juni innerhalb der KfW auf Basis einer privaten Initiative schnell für die notwendigen Mittel gesorgt.
Unser Vereinsmitglied Oles, der selbst in dem Bereich tätig ist, hat sich gleich ans Werk gemacht und mit seiner Expertise nach einem geeigneten Fahrzeug Ausschau gehalten. Mitte Juli war es dann gelungen einen adäquaten Krankenwagen zu finden und diesen auch auf Herz und Nieren zu prüfen. Denn gerade in den Kriegsgebieten kommt es auf Robustheit und Zuverlässigkeit an und auch Ersatzteile sind Mangelware. Zudem wurde das Fahrzeug von uns noch weiter bestückt, vor allem mit einer hochwertigen kompakten Patiententrage, denn diese ist wichtig im Notfalleinsatz. Ergänzt wurden von uns auch noch zusätzliche Rettungsmittel wie Tragetücher, hochwertiges Material zur Immobilisierung der Extremitäten und Halswirbelsäule und anderes, sodass wir ein voll einsatzfähiges Fahrzeug bereitstellen konnten.
Ende Juli wurde der Krankenwagen dann beim Händler abgeholt.
Bestückt mit der oben erläuterten Zusatzausstattung wurde der Krankenwagen dann dem ukrainischen Fahrer übergeben, der diesen an den Verwendungsort ins Krankenhaus in der Stadt Derhachi (Region Kharkiw) verbrachte. Die Stadt Derhachi liegt im Osten der Ukraine, 30 km entfernt von der russischen Grenze und steht dadurch unter permanentem russischen Beschuss. Der Krankenwagen ist dabei nicht nur in der Stadt im Einsatz, sondern auch in den nahliegenden Dörfern.
Und auch diese Hilfsaktion rettet nachweislich Leben: Mit dem gelieferten Krankenwagen konnten bereits im ersten Einsatzmonat über 120 Verletzte transportiert und gerettet werden!